Bitcoin-Münze neben MicroStrategy-Logo, steigender Aktienkurs der MSTR-Aktie und Symbolgrafik zur Verwässerung bestehender Aktionäre
Bitcoin-Münze neben MicroStrategy-Logo, steigender Aktienkurs der MSTR-Aktie und Symbolgrafik zur Verwässerung bestehender Aktionäre






BTC Yield vs. Aktienverwässerung: MicroStrategys Bitcoin-Deal


BTC Yield vs. Aktienverwässerung: Ist MicroStrategys Bitcoin-Strategie ein Nullsummenspiel für Altaktionäre?

Wenn ein Unternehmen mehr Bitcoin hält als manche Länder

MicroStrategy hält inzwischen über 331.000 Bitcoin – das ist mehr als so mancher Nationalstaat. Doch während CEO Michael Saylor seine Bitcoin-Strategie als revolutionär feiert, stellt sich eine unbequeme Frage: Profitieren die ursprünglichen Aktionäre wirklich von diesem digitalen Gold Rush, oder werden sie still und heimlich enteignet?

Der Begriff „BTC Yield“ klingt verlockend. Er beschreibt, wie viele Bitcoin pro Aktie das Unternehmen besitzt. Steigt dieser Wert, sollen theoretisch alle Aktionäre profitieren. Doch die Realität ist komplizierter – besonders wenn man bedenkt, dass MicroStrategy seine Bitcoin-Käufe hauptsächlich durch die Ausgabe neuer Aktien und Wandelanleihen finanziert.

Diese Strategie wirft eine fundamentale Frage auf: Ist MicroStrategys Bitcoin-Unternehmensstrategie ein cleverer Schachzug oder eine schleichende Verwässerung zu Lasten der Altaktionäre?

Aktienverwässerung: Wenn der Kuchen geteilt wird

Verwässerung ist ein oft missverstandenes Konzept. Einfach erklärt: Gibt ein Unternehmen neue Aktien aus, wird der „Kuchen“ auf mehr Personen verteilt. Der prozentuale Anteil jedes bestehenden Aktionärs sinkt automatisch.

MicroStrategy hat diesen Mechanismus perfektioniert. Durch Wandelanleihen beschafft sich das Unternehmen frisches Kapital. Diese Anleihen können später in Aktien umgewandelt werden – was zu einer potenziellen Ausgabe von bis zu 1,63 Millionen neuen Aktien führen könnte.

Konkret bedeutet das: Wer heute 1% von MicroStrategy besitzt, könnte morgen nur noch 0,8% oder weniger halten. Die Stimmrechte schwinden, der Einfluss auf Unternehmensentscheidungen nimmt ab. Für Altaktionäre ist das zunächst einmal ein Verlustgeschäft.

Die Mathematik der MicroStrategy Aktienverwässerung

Die Zahlen sind beeindruckend – und beunruhigend zugleich. Seit 2020 hat MicroStrategy mehrfach neue Aktien ausgegeben, um Bitcoin zu kaufen. Jede Emission reduziert den Anteil bestehender Aktionäre. Gleichzeitig wächst der Bitcoin-Bestand kontinuierlich.

Das Paradoxe daran: Obwohl Aktionäre weniger Anteile am Unternehmen halten, steigt der Wert ihrer Beteiligung – zumindest wenn Bitcoin weiter klettert.

MicroStrategys Bitcoin-Poker: All-in mit Aktionärsgeld

Michael Saylor hat aus MicroStrategy faktisch einen Bitcoin-ETF in Unternehmensform gemacht. Die ursprüngliche Business-Intelligence-Software? Nebensache. Bitcoin ist das neue Kerngeschäft.

Die Strategie folgt einer simplen Logik: Bitcoin steigt langfristig im Wert, also kauft MicroStrategy so viel wie möglich. Das Geld dafür kommt aus Aktienemissionen und Wandelanleihen. Die Hoffnung: Der BTC Yield pro Aktie steigt schneller, als die Verwässerung schadet.

Mit über 331.000 Bitcoin im Bestand hat sich MicroStrategy zum größten börsennotierten Bitcoin-Holder entwickelt. Das Unternehmen praktiziert konsequentes „HODLing“ – verkauft also nie, egal wie volatil der Markt wird.

Der psychologische Faktor

Interessant ist die Marktreaktion. Viele Investoren sehen MicroStrategy nicht mehr als traditionelles Tech-Unternehmen, sondern als Bitcoin-Proxy. Sie kaufen die Aktie, um indirekt in Bitcoin zu investieren – oft mit Hebel-Effekt.

Diese Wahrnehmung verstärkt sich selbst. Je mehr die Aktie als Bitcoin-Play gilt, desto mehr folgt ihr Kurs den Bewegungen der Kryptowährung.

Wer gewinnt wirklich? Eine ehrliche Analyse

Die Antwort ist weniger eindeutig, als es scheint. Altaktionäre verlieren definitiv Anteile und Stimmrechte. Das ist mathematisch unbestreitbar. Gleichzeitig kann der Wert ihrer Beteiligung trotzdem steigen – wenn Bitcoin schneller wächst als die Verwässerung fortschreitet.

Die MSTR-Aktie ist seit Jahresbeginn um über 110% gestiegen. Das deutet darauf hin, dass der Markt die Strategie honoriert. Doch diese Performance hängt vollständig von Bitcoins Entwicklung ab.

Die Gewinner und Verlierer

Gewinner: Aktionäre, die vor der Bitcoin-Strategie eingestiegen sind und von der massiven Kurssteigerung profitieren. Auch neue Investoren, die MicroStrategy als Bitcoin-Investment nutzen.

Verlierer: Langzeit-Aktionäre, die ein traditionelles Software-Unternehmen kaufen wollten und nun unfreiwillig ein hochriskantes Krypto-Play halten. Ihre Stimmrechte schwinden kontinuierlich.

Besonders brisant: Sollte Bitcoin langfristig fallen, trifft es MicroStrategy-Aktionäre doppelt – durch den Kursverlust und die bereits erfolgte Verwässerung.

Fazit: Hochrisiko-Spiel mit ungewissem Ausgang

MicroStrategys Bitcoin-Unternehmensstrategie ist weder Betrug noch Wundermittel – sie ist ein kalkuliertes Hochrisiko-Spiel. Die Aktienverwässerung ist real und messbar. Ob sie durch steigende Bitcoin-Kurse überkompensiert wird, bleibt abzuwarten.

Für Altaktionäre bedeutet das: Sie müssen entscheiden, ob sie lieber 10% eines konservativen Software-Unternehmens oder 5% eines Bitcoin-Giganten besitzen wollen. Beides hat Vor- und Nachteile.

Die wahre Ironie? MicroStrategy hat das Prinzip der Aktienverwässerung in sein Gegenteil verkehrt. Statt Aktionäre zu schwächen, macht die Verwässerung sie zu unfreiwilligen Bitcoin-HODLern – mit all den Chancen und Risiken, die das mit sich bringt.

Eine Frage bleibt: Würden Sie lieber sicheren Boden unter den Füßen haben – oder sind Sie bereit, auf Michael Saylors Bitcoin-Rakete aufzuspringen, auch wenn der Landeplatz ungewiss ist?


Von admin

Ein Gedanke zu „BTC Yield vs. Aktienverwässerung“
  1. MicroStrategy kauft seit 2020 massiv Bitcoin und finanziert dies größtenteils durch die Ausgabe neuer Aktien, was zur **Aktienverwässerung** führt und den Einfluss bestehender Aktionäre reduziert. Zwar ist der Aktienkurs stark gestiegen, aber das Investment bleibt eine riskante Wette auf den Bitcoin-Kurs, deren Gewinnmöglichkeiten die Verwässerung ausgleichen müssen.

    Kurzfazit
    MicroStrategy setzt auf Bitcoin und wächst schnell – Altaktionäre zahlen dafür mit Anteilsverlust und hohem Risiko.

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