Frankatur – Die Geschichte der Briefmarke im digitalen Zeitalter
Der Begriff Frankatur, die Vorauszahlung des Portos, ist ein zentrales Element der Postgeschichte. Während heute die digitale Kommunikation unseren Alltag bestimmt, erzählen Briefmarken, Stempel und historische Postbelege spannende Geschichten über internationale Zusammenarbeit und den globalen Austausch. Begeben Sie sich mit uns auf eine Reise von den Anfängen des Weltpostvereins bis zur modernen digitalen Frankierung.
Der Weltpostverein: Ein Meilenstein globaler Zusammenarbeit
Die Grundlage für den weltweiten Postverkehr, wie wir ihn kennen, wurde 1874 in Bern gelegt. Vertreter von 22 Staaten trafen sich unter der Leitung des deutschen Generalpostdirektors Heinrich von Stephan, um den Allgemeinen Postverein zu gründen. Diese Organisation, die 1878 offiziell zum Weltpostverein (Union Postale Universelle, UPU) wurde, schuf einheitliche Standards für den grenzüberschreitenden Postverkehr.
Heute ist der Weltpostverein mit 191 Mitgliedsstaaten eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und eines der ältesten Beispiele für erfolgreiche internationale Kooperation. Ein eindrucksvolles Symbol dieser Zusammenarbeit ist das Weltpost-Denkmal in Bern. Die Bronzeplastik „Autour du monde“ („Rund um die Welt“) zeigt Wolkenfiguren, die sich über einer Weltkugel Briefe reichen – eine Allegorie für die globale Vernetzung durch die Post.
Wichtige Entwicklungen des Weltpostvereins:
- 1878: Das Wertbrief- und Postanweisungsabkommen wird eingeführt.
- 1881: Der Postpaketvertrag tritt in Kraft.
- 1891: Der Weltpostkongress in Wien erneuert bestehende Verträge und führt das Postzeitungsabkommen ein.
Die Notwendigkeit dieser Koordination wird durch beeindruckende Zahlen verdeutlicht. Im Jahr 2003 arbeiteten weltweit über sechs Millionen Postmitarbeiter, die 430 Milliarden Briefe und 4,4 Milliarden Pakete beförderten, davon Milliarden über Ländergrenzen hinweg.
Clevere Frankatur Lösungen im internationalen Postverkehr
Um den Versand über Grenzen hinweg zu vereinfachen, wurden im Laufe der Zeit geniale Systeme entwickelt, die noch heute relevant sind.

Der Internationale Antwortschein (IAS)
Wer einem Empfänger im Ausland die Kosten für die Antwort ersparen möchte, steht vor einem Problem: Wie beschafft man ausländische Briefmarken? Die Lösung ist der Internationale Antwortschein. Dieser Coupon, gedruckt vom Weltpostverein, kann in jedem Mitgliedsland gegen Briefmarken im Wert des Luftpostportos für einen Standardbrief eingetauscht werden. So kann der Absender die Antwortgebühr praktisch im Voraus bezahlen.
Taxe Perçue: Wenn Briefmarken als Frankatur fehlen
Der Stempelvermerk „Taxe Perçue“ (französisch für „Gebühr bezahlt“) kam zum Einsatz, wenn keine Briefmarken zur Verfügung standen. Die Postgebühren wurden dann bar entrichtet und die Sendung mit diesem Stempel versehen. Diese Praxis war besonders während der Inflationszeit 1923 in Deutschland verbreitet, als ein Mangel an Marken die Frankatur erschwerte.

Frankatur: Mehr als nur Porto
Der Begriff Frankatur hat mehrere Bedeutungen. Während er im Postwesen die Bezahlung des Portos beschreibt, hat er in der Logistik eine andere Funktion.
Frankatur als Handelsklausel
Im Güterverkehr legt die Frankatur fest, wer die Transportkosten trägt. Die Klausel „unfrei“ bedeutet, dass der Empfänger zahlt, während „franko“ oder „frei Haus“ signalisiert, dass der Versender die Kosten übernimmt. Diese Regelungen sind bis heute ein fester Bestandteil internationaler Beförderungsverträge.
Die Briefmarke heute: Zwischen Sammlerwert und Digitalisierung
Trotz E-Mail und Messenger haben Briefmarken ihren besonderen Stellenwert behalten. Sie sind nicht nur Zahlungsmittel, sondern auch Kulturgut, Sammlerobjekte und Zeitzeugen.
Der Markt für Frankaturware
Es existiert ein lebendiger Sekundärmarkt für Briefmarken. Anbieter verkaufen gültige Frankaturware, oft aus aufgelösten Sammlungen, mit Rabatten von bis zu 20 Prozent unter dem offiziellen Postpreis. Diese Marken sind uneingeschränkt für die Frankierung gültig und stellen eine legale Möglichkeit dar, Portokosten zu sparen.
Digitale Frankierung als Zukunft
Die Deutsche Post und andere Anbieter haben längst auf digitale Lösungen umgestellt. Mit der Internetmarke lassen sich Briefmarken bequem online kaufen und zu Hause ausdrucken. Auch Paketmarken können einfach online erstellt werden. Diese Online-Frankierung spart nicht nur Zeit, sondern bietet oft auch günstigere Preise als der Kauf am Schalter.
Ein Paradies für Sammler
Für Philatelisten sind Briefmarken und Postbelege ein Fenster in die Vergangenheit. Besondere Motive, Sondermarken und historische Stempel erzählen Geschichten. Postkarten mit Vermerken wie „Nachträglich entwertet“, „Empfänger unbekannt verzogen“ oder „Annahme verweigert“ dokumentieren über ein Jahrhundert Postgeschichte und sind bei Sammlern besonders begehrt.
Fazit zur Frankatur
Die Frankatur ist weit mehr als nur die Bezahlung von Porto. Sie ist ein Spiegelbild der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung – von den ersten internationalen Postverträgen bis hin zur digitalen Briefmarke. Auch im digitalen Zeitalter bleibt die faszinierende Welt der Philatelie lebendig und verbindet Geschichte, Kultur und die Freude am Sammeln.
Domains zu verkaufen
Interessante Gelegenheit für Unternehmer und Sammler: Die thematisch passenden Premium-Domains frankatur.com, frankatur.de und covercity.de stehen auf dem Marktplatz Sedo zum Verkauf. Diese einprägsamen Domains eignen sich ideal für Projekte im Bereich Philatelie, E-Commerce mit Briefmarken oder für logistische Dienstleistungen.

